Schwung

Schwung
Schwung haben: kraftvoll, mitreißend sein, voller Begeisterung, Triebkraft, Initiative sein und deshalb alle Hindernisse leicht überwinden. Ähnlich: Alles mit Schwung tun: Freude und Mut besitzen, sich seine anfängliche Begeisterung durch Rückschläge nicht nehmen lassen, mit Lust und Liebe an einer Aufgabe arbeiten u.a. dazu ermuntern und anregen. Dagegen: Jemandem fehlt aller Schwung: er ist mißmutig, lustlos und tut nur, was er unbedingt erledigen muß, er besitzt keine neuen Ideen und zukunftsweisenden Pläne, er lähmt auch die Freude anderer.
   In Schwung sein (kommen, geraten): lebhaft tätig sein, viel leisten und bestens vorankommen, intensiv und unaufhörlich arbeiten, auch: in guter Stimmung sein und eine ganze Gesellschaft unterhalten können, zu gedeihen anfangen, eine kräftige Aufwärtsentwicklung nehmen. Vergleiche niederländisch ›voor den wind gaan‹; französisch ›être en forme‹.
   Jemanden auf den (in) Schwung bringen: einen Nachlässigen anfeuern, bewirken, daß jemand in seiner Tätigkeit intensiver wird, daß die Arbeit vorangeht. Schwung meint das Schwingen und allgemein das rasche Bewegen unter einem starken Antrieb, das oft durch ein Schwungrad an der Maschine erst ermöglicht und intensiviert wurde. Ähnlich: Etwas in Schwung bringen: eine Sache in Gang bringen, eine Angelegenheit kräftig vorantreiben.
   Einem die Schwungfedern ausrupfen: ihm Hab und Gut, die Mittel zu seiner Existenz nehmen, ihm den Mut lähmen, ihm die Kraft und die Voraussetzungen zur Ausführung hochfliegender Pläne nehmen, eigentlich einen Vogel am Wegfliegen hindern. Die Redensart ist auch mundartlich verbreitet, z.B. heißt es von einem Übermütigen und Leichtsinnigen in Schlesien: ›Ma muss'n die Schwungfadern a wing oasrefen‹; vgl. französisch ›plumer quelqu'un‹.

Das Wörterbuch der Idiome. 2013.

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