Nacken

Nacken
Einen harten (unbiegsamen) Nacken haben: eigensinnig, ›Hartnäckig‹ sein; nicht nachgeben wollen, ebenso in den Mundarten: ostfriesisch ›he het en stiewe Nack‹; rheinisch ›en stive Nacke han‹; vgl. französisch ›avoir la nuque raide‹ (gehobene Sprache).
   Jemandem den Nacken steifen: ihn zum Widerstand ermuntern. Dagegen Einem den Nacken beugen: ihn zwingen, seine Handlungsweise zu verändern; elsässisch ›es blit im m Näcke henke‹, er muß die Schuld bezahlen.
   Einem auf dem Nacken liegen (sitzen): ihn ständig belästigen, Hals.
   Angst sitzt jemandem im Nacken: große Angst haben, hier ist die Vorstellung des Aufhockers angesprochen, Angst.
   Einem den Fuß auf den Nacken setzen: ihn unterwerfen, aufs ärgste demütigen; ursprünglich nach mittelalterlichem Kriegsbrauch wörtlich zu verstehen: Der Ritter setzte dem Besiegten den Fuß in den Nacken zum Zeichen der Unterwerfung, Fuß.
   Einem in den Nacken schlagen: ihn empfindlich treffen. Luther gebraucht die Wendung im Sinne von: verleumden, übel nachreden (›Sprichwörter‹, 437). Heute ist das davon abgeleitete Substantiv ›Nackenschlag‹ häufiger (z.B. ›Geschäftliche Nackenschläge erhalten‹). Bemerkt der Betroffene diese Heimtücke, so sagt man: Er hat Augen im Nacken, Auge.
   Den Schalk im Nacken haben: zum Scherzen, zum Possenspielen aufgelegt sein ( Schalk); Goethe schreibt: »doch glaubt mir, er hatte den Schelmen faustdick im Nacken«; Claudius:
   Der Khabe hat blaue Augen, gelbes Haar
   Und Schalk im Nacken immerdar.

Das Wörterbuch der Idiome. 2013.

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  • Nacken — (weitgehend durch Genick ersetzt) Sm std. (8. Jh.), mhd. nac (nackes), nacke, ahd. nac, nacko Hinterhaupt, Nacken Stammwort. Aus g. * hnakka /ōn m. Hinterhaupt, Nacken , auch in anord. hnakkr, hnakki. Daneben mit Ablaut mndl. necke, nec, afr.… …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • Nacken — Nacken, der hintere Theil des Halses, s.d. 1). Nacken auf Nacken, Richtung beim Militär, s.u. Aufstellung 1) …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Nacken — (Genick, Cervix), bei den Wirbeltieren der obere (beim Menschen hintere) Teil des Halses, besteht aus den Halswirbeln samt den sie umgebenden Muskeln, die sie und den Kopf bewegen, sowie der Haut. Beim Menschen treten die Muskelwülste zu beiden… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Nacken — Nacken, Genick (Cervix), der hintere Teil des Halses vom Hinterhaupte bis zu den Schultern; seine Grundlage bilden die sieben Halswirbel, deren Zertrümmerung mit Quetschung des Rückenmarkes (Genickbrechen) sofortigen Tod herbeiführt. Nackengrube …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Nacken — Nacken, Genick (cervix, nucha), der hintere Theil des Halses vom Hinterhaupte an bis herab zu Rücken und Schultern. In seinem Innern liegen die 7 Halswirbel, an welche sich zahlreiche und ziemlich starke Muskeln anheften, welche den Bewegungen… …   Herders Conversations-Lexikon

  • Nacken — ↑Cervix, ↑Nucha …   Das große Fremdwörterbuch

  • Nacken — Nacken: Die dt. und nord. Bezeichnung für »hinterer, äußerer Teil des Halses« (mhd. nac‹ke›, ahd. ‹h›nach; schwed. nacke) steht im Ablaut zu gleichbed. mhd. nec‹ke› (s. die Kollektivbildung ↑ Genick), niederl. nek, engl. neck. Mit dieser germ.… …   Das Herkunftswörterbuch

  • Nacken — [Basiswortschatz (Rating 1 1500)] Auch: • Hals • Genick Bsp.: • Sie hatte einen steifen Hals …   Deutsch Wörterbuch

  • Nacken — Na|cken [ nakn̩], der; s, : hinterer, unterer Teil des Halses, der in einer Wölbung in den Rücken übergeht: ein ausrasierter, schmaler, feister Nacken; den Nacken beugen; den Kopf in den Nacken legen; den Hut in den Nacken schieben. Syn.: ↑… …   Universal-Lexikon

  • Nacken — 1. Ein Nacken, der braun, lässt sich nicht gern beschaun. Braune Nacken sind tugendhaft, sie gehen nicht gern unbedeckt und sind den kurzen Kleidern abhold. Die Russen: Die den braunen Nacken hat, liebt die hohen Ssarasane. (Altmann VI, 510.) 2.… …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

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