klappen

klappen
Klappe wird in mitteldeutschen und norddeutschen Mundarten vielfach für ›Mund‹ gebraucht. Daher Wendungen wie Halt die Klappe!: sei still; vgl. englisch: ›keep your trap closed‹, vulgärsprachlich französisch ›Ferme ta gueule‹ (Halt's Maul); Die große Klappe haben (auch schwingen, riskieren): das große Wort führen; vgl. französisch ›Il a une grande gueule‹; Die Klappe einrasten lassen: den Mund schließen; Die Klappe aufmachen: sich äußern; vgl. französisch ›ouvrir sa gueule‹; Die Klappe aufreißen: anmaßend, prahlerisch reden. Ähnlich: ›Große Klappe, nichts dahinter‹.
   Klappe kann aber auch das Bett meinen. Dann bezieht sich der Ausdruck wohl auf das in Haftanstalten übliche Bett, das tagsüber an die Wand geklappt wird. In die Klappe kriechen, Sich in die Klappe hauen: zu Bett gehen; Die Klappe bauen: das Bett richten, machen. An der Ausbreitung dieser Redensarten ist besonders das Berlinische beteiligt gewesen.
   Zum Klappen kommen: zu gutem Abschluß, zur Entscheidung kommen; Eine Sache zum Klappen bringen: zum Erfolg führen. Diese Wendungen gehen von dem niederdeutschen Verb ›klappen‹ aus, das lautmalend das Geräusch beim Schließen eines Deckels und dergleichen wiedergibt.
   Etwas klappt (nicht): das geht (nicht) gut; scherzhaft erweitert: ›Hier klappt nichts, nur die Tür‹.

Das Wörterbuch der Idiome. 2013.

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  • Klappen — Klappen, verb. reg. welches in doppelter Gestalt üblich ist. 1. Als ein Neutrum, mit dem Hülfsworte haben, einen solchen Schall von sich geben, als das Wort Klapp ausdruckt. Schlagen, daß es klappt. Die Thüre klappt nieder, fällt mit einem… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • klappen — klappen: Nhd. klappen stammt, falls es nicht eine unabhängige junge lautmalende Bildung ist (↑ klappern), aus dem niederd. mitteld. Sprachbereich und geht dann auf mnd. klappen »klatschen; schallen; plappern; schwatzen« zurück. Das mnd. Verb… …   Das Herkunftswörterbuch

  • Klappen — schwingen um ein neben der abzuschließenden Durchgangsöffnung liegendes Gelenk (Scharnier oder elastisches Blattgelenk). Man braucht sie als Rückschlagklappen in Wasserleitungen und als Fußventile (Bd. 4, S, 225, Fig. 1–3), ferner als… …   Lexikon der gesamten Technik

  • klappen — V. (Mittelstufe) ugs.: mit Erfolg zustande kommen, gelingen Synonyme: funktionieren, glücken Beispiele: Ich hoffe, dass es mit unserem Plan klappt. Alles klappte schon beim ersten Versuch. klappen V. (Aufbaustufe) etw., was mit etw. verbunden ist …   Extremes Deutsch

  • Klappen — Klappen, eine Stoßart beim Billard, s.d. III …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Klappen — (Valvulae), in der Anatomie häutige Vorsprünge zum teilweisen oder ganzen Abschluß des Raumes, in dem sie ausgespannt sind, sehr häufig in Gefäßen, wo sie als Ventile wirken und die Bewegung der Flüssigkeit nur nach einer Richtung hin gestatten.… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Klappen — Klappen, in der Form von häutigen Vorsprüngen hohler Räume, kommen als anatomische Kunstausdrücke häufig vor. Ihre Substanz besteht jedesmal aus dem Material, welches die hohlen Räume selbst auskleidet. Die vornehmsten K. im menschlichen Körper… …   Herders Conversations-Lexikon

  • klappen — klappen, klappt, klappte, hat geklappt Wie war die Reise? – Gut. Es hat alles prima geklappt …   Deutsch-Test für Zuwanderer

  • klappen — hinhauen (umgangssprachlich); glücken; gelingen; erreichen; laufen (umgangssprachlich); tun (umgangssprachlich); funktionieren; funzen (umgangssprachlich); …   Universal-Lexikon

  • Klappen — 1. Wenn et nich klappen wil, sau klappet et nich. – Schambach, II, 492. Das Bild ist vom Klappen mit der Peitsche oder vom Buttern entlehnt. Es will sagen: Das Glück ist eigensinnig; oft gelingt etwas gleich, oft auch erst nach vielen… …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

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