anzetteln

anzetteln
Eine Sache anzetteln: etwas ins Werk setzen, vorbereiten, anstiften. Die Redensart stammt ursprünglich aus der Fachsprache der Weber und bedeutet: den Anfang eines Gewebes herrichten, die Fäden aufspannen, wobei ›Zettel‹ (nicht verwandt mit Zettel = Papierblättchen) die Längsfäden des Gewebes darstellen. Wie andere Ausdrücke des Spinnens und Webens (›etwas anspinnen‹ – ›Hirngespinst‹ – ›Lügengewebe‹ u.a.) ist anzetteln früh in den bildlchen Gebrauch übergegangen. Übertragen wurde es zunächst im guten wie im schlechten Sinne gebraucht (z.B. 1561 bei Maaler: »Krieg und Hader, Heil anzetteln«). Heute wird es nur noch für das Anstiften von Komplotten und Intrigen verwendet; so auch mundartlich, z.B. schwäbisch ›Der Preuß häb's (den Krieg) wieder a'zettelt‹. Die heutige Einschränkung auf den schlechten Sinn soll sich zuerst im Niederdeutschen vollzogen haben.

Das Wörterbuch der Idiome. 2013.

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  • Anzetteln — Anzêtteln, verb. reg. act. 1) Eigentlich, bey den Webern, das Garn zu einem Gewebe in die Länge ausspannen, aufziehen. Das Garn anzetteln. Ein Gewebe anzetteln, durch Ausspannung der Fäden dasselbe anfangen. 2) Figürlich, etwas veranlassen, doch… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • anzetteln — V. (Aufbaustufe) etw. in böser Absicht vorbereiten, etw. anstiften Synonyme: herbeiführen, in Gang bringen, inszenieren, einfädeln (ugs.) Beispiel: Sie haben eine Verschwörung gegen den König angezettelt. Kollokation: einen Krieg anzetteln …   Extremes Deutsch

  • Anzetteln — (Weber), Garn od. die Garnfäden in die Länge zu einem Gewebe anlegen, diese Anlage heißt Anzettel od. Kette (s.d.) …   Pierer's Universal-Lexikon

  • anzetteln — Vsw std. (15. Jh.) Stammwort. Ursprünglich Ausdruck der Webersprache: die Zettel (Längsfäden) eines Gewebes vorbereiten , dann übertragen für anstiften , in der Regel im negativen Sinn. Partikelableitung zu Zettel1. ✎ Röhrich 1 (1991), 92.… …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • anzetteln — 1↑ Zettel …   Das Herkunftswörterbuch

  • anzetteln — ins Rollen bringen; einsetzen lassen; loslegen lassen (umgangssprachlich); entfesseln; veranlassen; Starthilfe geben; animieren; anstoßen * * * an|zet|teln [ ants̮ɛtl̩n], zettelte an, angezettelt <tr.; …   Universal-Lexikon

  • anzetteln — anstiften, auslösen, bewirken, herbeiführen, hervorrufen, in die Wege leiten, in Gang bringen, veranlassen, verursachen, vorbereiten; (geh.): ins Werk setzen; (ugs.): einfädeln, ins Rollen bringen; (oft abwertend): inszenieren. * * *… …   Das Wörterbuch der Synonyme

  • anzetteln — ạn·zet·teln; zettelte an, hat angezettelt; [Vt] etwas anzetteln gespr; etwas Negatives vorbereiten und veranlassen, dass es geschieht ≈ ↑anstiften (1) <einen Aufstand, eine Rauferei anzetteln> …   Langenscheidt Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache

  • anzetteln — anzettelntr Ungutesanstiften.Fußtauf»zetteln=dieKetteeinesGewebesaufziehen«;anzetteln=einGewebebeginnen.Vgl⇨anspinnen.SeitfrühnhdZeit …   Wörterbuch der deutschen Umgangssprache

  • anzetteln - info! — anzetteln: Der Ausdruck anzetteln stammt aus der Fachsprache der Weber, in welcher der Zettel (wohl aus mittelhochdeutsch zet(t)en „zerstreuen, ausbreiten“, nicht verwandt mit Zettel „Stück Papier“), ein Längsfaden eines Gewebes war. Anzetteln… …   Universal-Lexikon

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